Zahnmedizinische Fachangestellte:
Die Ausbildung

Die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten (ZFA) ist an keine besonderen Voraussetzungen geknüpft. Sie müssen lediglich über einen Ausbildungsvertrag mit einer Zahnarztpraxis verfügen. Zudem benötigen Sie ein ärztliches Attest, das Ihre gesundheitliche Eignung bestätigt.  

Es ist auch kein bestimmter Schulabschluss notwendig, ein höherer Schulabschluss erhöht jedoch Ihre Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Dabei müssen Sie keine speziellen Noten in Fächern vorweisen, ein Interesse an Mathematik und Physik kann Ihnen jedoch sowohl bei Ihrer Bewerbung als auch in der täglichen Arbeit als Zahnmedizinische Fachangestellte von Nutzen sein.

Die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten dauert drei Jahre und stützt sich auf ein duales Ausbildungssystem an Berufsschule und Zahnarztpraxis. 

Die Ausbildung kann unter folgenden Voraussetzungen auf zwei Jahre verkürzt werden: 

1. Es wurden sehr gute Leistungen erbracht und / oder

2. es besteht eine geeignete Vorbildung bzw. höhere Schulbildung (beispielsweise Realschulabschluss oder Abitur). 

Sie werden über die gesamte Dauer der Ausbildung sowohl in der Berufsschule, als auch in Ihrem Ausbildungsbetrieb ausgebildet. Der Stundenumfang in der Berufsschule beläuft sich über die drei Jahre auf 840 Stunden. Nach der Hälfte der Ausbildungszeit findet eine Zwischenprüfung statt. Am Ende der Ausbildung müssen Sie eine schriftliche und eine praktische Abschlussprüfung ablegen.

Sie interessieren sich für die Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten, möchten jedoch noch einen genaueren Blick auf die Inhalte werfen? Wir informieren Sie im Detail, sodass Sie genau wissen, welche Ausbildungsinhalte Sie erwarten. 

Diese Inhalte erlernen Sie in der Berufsschule:

Im ersten Jahr werden Sie viel über die Praxishygiene erfahren: Wann müssen Instrumente sterilisiert werden und wie funktioniert das? Wann muss ein Behandlungsstuhl desinfiziert werden? Sie lernen aber auch, wie Sie Patienten ideal empfangen und betreuen. Schließlich sind Sie als Zahnmedizinische Fachangestellte die erste Ansprechperson für die Patienten. Auch die Kariestherapie sowie endodontische Behandlungen sind Inhalt des ersten Ausbildungsjahres. 

Im zweiten Ausbildungsjahr wird ein großer Fokus auf die Organisation der Praxisabläufe sowie die Warenbeschaffung und -verwaltung gelegt. Sie werden lernen, welcher Praxisbedarf in welchen Mengen vorrätig sein muss und wie die einzelnen Abläufe einer Zahnarztpraxis gestaltet sind. Außerdem lernen Sie, wie Sie Zwischenfällen vorbeugen und in Notfällen Hilfe leisten können. Weiters erlernen Sie chirurgische Behandlungen zu begleiten. 

Wie Sie Röntgenbilder aufnehmen und Patienten und andere dabei vor Strahlen schützen, ist Teil des dritten Ausbildungsjahres. Auch werden Sie erfahren, wie Sie Prophylaxemaßnahmen durchführen können. 

Im Rahmen des praktischen Teils der Ausbildung lernen Sie den Ausbildungsbetrieb und dessen Abläufe sehr genau kennen. Sie werden an der Rezeption Patienten empfangen und am Telefon Termine vereinbaren. Genauso werden Sie im Behandlungsraum Zahnärzten assistieren, sowohl bei einfachen Eingriffen, als auch bei aufwendigen Operationen. 

In Ihrem Ausbildungsbetrieb, und damit im praktischen Teil der Ausbildung, erwarten Sie folgende Themengebiete: 

• Durchführen von Hygienemaßnahmen 

• Arbeitsorganisation und Qualitätsmanagement 

• Kommunikation, Information und Datenschutz

• Beratung und Betreuung von Patienten

• Grundlagen der Prophylaxe

• Durchführen begleitender Maßnahmen bei der Diagnostik und
  Therapie unter Anleitung und Aufsicht des Zahnarztes 

• Hilfeleistungen bei Zwischenfällen und Unfällen

• Praxisorganisation und -verwaltung

• Abrechnung von Leistungen

Der Job als Zahnmedizinische Fachangestellte klingt für Sie interessant, Sie fragen sich jedoch, was ZFA eigentlich genau machen? Wir erläutern Ihnen die Kernaufgaben: 

Zu den zentralen Aufgaben Zahnmedizinischer Fachangestellter zählt das Assistieren der Zahnärzten bei zahnmedizinischen Untersuchungen und Behandlungen. Sie werden zudem selbstständig Röntgenaufnahmen anfertigen, Abformungen und Provisorien anfertigen und Zahnreinigungen durchführen. Neben diesen Tätigkeiten stehen auch die Hygiene und damit die Reinigung und Desinfektion von Instrumenten, Apparaten und Einrichtungen im Mittelpunkt Ihrer täglichen Arbeit. 

Ein weiterer, essentieller Arbeitsbereich stellt die Praxiskoordination und -organisation dar. Sie stellen beispielsweise sicher, dass alle Patienten gut beraten und betreut, Patiententermine koordiniert werden und stets ausreichend Praxisbedarf vorhanden ist. Auch müssen Rechnungen ausgestellt, Behandlungen dokumentiert und Patientendaten erfasst sowie gepflegt werden. Sie sollten deshalb über ein großes Organisationsgeschick verfügen und gerne im Kontakt mit Menschen stehen. 

Als Zahnmedizinische Fachangestellte sind Sie Ansprechperson für eine Reihe an unterschiedlichen Interessensgruppen: angefangen bei den Patienten, den Zahnärzten, den Krankenkassen, bis hin zu Labors und Zulieferern. Den Überblick über die gesamten Abläufe in der Praxis zu bewahren zählt daher zu einer weiteren Kernaufgabe von ZFA.

Ganz egal ob Mundhygiene, Kontrolltermine oder Notfälle – Die Gründe für einen Zahnarztbesuch sind vielfältig. Viele der Tätigkeiten in einer Zahnarztpraxis werden heutzutage von Zahnmedizinischen Fachangestellten übernommen. Folglich werden ZFA auch in Zukunft große Jobchancen haben. Wenn Sie sich somit für die Zahngesundheit interessieren, kann der Beruf genau das Passende für Sie sein.

Um Patienten optimal betreuen und behandeln zu können ist jede Zahnarztpraxis auf ein eingespieltes Team und eine sehr gute Koordination der Praxisabläufe angewiesen. Zahnmedizinische Fachangestellte leisten einen ganz wesentlichen Beitrag dazu, dass die Praxis gut organisiert ist, die Patienten gut betreut sind und die Behandlungen rasch und reibungslos ablaufen. Dazu wird nicht nur fachliches Wissen benötigt, sondern auch eine Reihe an Kompetenzen. 

Als angehende Zahnmedizinische Fachangestellte sollten Sie: 

• Interesse an der Zahngesundheit und Hygiene haben, 

• über manuelles Geschick verfügen,

• gerne beraten,

• sorgfältig und genau arbeiten können,

• über ein freundliches Auftreten verfügen,

• diskret sein können,

• stressresistent sein und

über Organisationstalent verfügen.

Während der Ausbildung erhalten Sie eine sogenannte Ausbildungsvergütung, die eine Unterstützung für den Lebensunterhalt darstellen soll. Dabei wird die Ausbildungsvergütung mit jedem Ausbildungsjahr erhöht. 

Die genaue Höhe ist jedoch von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich geregelt und hat gemäß §17 des Ausbildungsgesetzes angemessen zu sein. Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg betrachtet 900- 1000€ Ausbildungsvergütung als angemessen.

Das Einstiegsgehalt von Zahnmedizinischen Fachangestellten variiert je nach Bundesland und Arbeitgeber und liegt bei rund 1.400 Euro für eine Vollzeitbeschäftigung. Je mehr Berufserfahrung Sie bereits sammeln konnten, umso höher steigt auch Ihr Gehalt. Zudem nehmen auch etwaige abgeschlossene berufsspezifische Ausbildung Einfluss auf die Höhe Ihres Gehalts. 

Die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg empfiehlt für Zahnmedizinische Fachangestellte bei steigender Berufserfahrung und abgeschlossenen Fortbildungen ein Gehalt von 2.200 Euro bis 3.500 Euro (bei einer Vollzeitbeschäftigung).

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung können Sie, sofern dies von beiden Seiten gewünscht ist, im gewählten Ausbildungsbetrieb tätig werden oder auch in einer anderen Zahnarztpraxis. 

Als Zahnmedizinische Fachangestellte können Sie zudem auch in kieferorthopädischen und kieferchirurgischen Praxen oder in Zahnambulatorien und Universitätskliniken der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde tätig sein.

Je nach Interessensgebiet stehen Ihnen nach Abschluss der Ausbildung zur Zahnmedizinischen Fachangestellten eine Reihe an Aufstiegsfortbildungen zur Verfügung. Wir stellen sie Ihnen vor:

• Zahnmedizinische Fachassistenz (ZMF)

Im Rahmen dieser Ausbildung wird Ihnen Wissen bezüglich Zahnmedizinische Grundlagen und der Prophylaxe oraler Erkrankungen vermittelt, Sie werden auch Ihr Wissen über Praxisabläufe vertiefen können. 

• Zahnmedizinische Prophylaxeassistenz (ZMP)

In diese Aufstiegsfortbildung erlernen Sie vor allem, professionelle Zahnreinigungen eigenverantwortlich durchzuführen. 

• Zahnmedizinische Verwaltungsassistenz (ZMV)

Verwaltungs- und Organisationstätigkeiten sind ein wesentlicher Bestandteil der Arbeit von ZFA, um sich in diesen Bereich spezifisches Wissen anzureichen und Abläufe in Zahnarztpraxen optimieren zu können, wurde diese Ausbildung entwickelt. 

• Dentalhygiene (DH)

Sie erlernen alles rund um die Prophylaxe und wie Sie Patienten für eine Prophylaxe zu Hause aufklären und beraten können.  

• Praxismanagement (PM)

Bei dieser Weiterbildung lernen Sie betriebswirtschaftliche Kennzahlen anzuwenden mit dem Ziel, die Rentabilität zu optimieren. 

• Dental Fachwirt

In dieser Ausbildung wird ein Fokus auf die Entwicklung von selbstständiger, betriebswirtschaftlicher Planung gelegt, um auch für die Übernahme von Führungsaufgaben mit dem notwendigen Wissen ausgestattet zu sein.